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Anett Diell unterhält die Freunde des kleinen, fantastischen Lesegenusses in "Rote Augen, schwarze Tränen" mit folgenden Kurzgeschichten:
Rote Augen Ilva Imedes Heimat Tradaris gehörte einst zu den schönsten der Welt, ehe diese der Zerstörung durch die Dunklen Kriege zum Opfer fiel. Seit dieser Zeit ist das Leben in Tradaris gekennzeichnet durch Dunkelheit und Unterdrückung, denn einmal pro Woche wird die Bevölkerung zur Ernte gerufen, um ihr Blut für den Anbau von Floscruor zu spenden, dem Hauptrohstoff von Tradaris. Aber das ist nicht Ilvas größtes Problem. Sie spürt, dass sie anders ist. Nicht nur, weil ihre Augen hin und wieder eine rote Färbung annehmen, für die sie in ihrem Umkreis bewundert wird, sondern weil sie das Gefühl hat, in ihr schlummere eine seltsame Macht, die sie sich nicht erklären kann. Als sie aufgrund ihres exotischen Aussehens mit einem Mann liiert werden soll, für den sie lediglich ein besonderes Ausstellungsstück darstellt, und der außerdem für seine Grausamkeit bekannt ist, scheint diese Macht in ihr zu erwachen. In ihrer Hochzeitsnacht überschlagen sich die Ereignisse und Ilva erkennt, dass das, was sie seit Jahren in sich spürt, weit mächtiger ist, als sie vermutet hätte - und es könnte nicht nur ihr Leben verändern, sondern das von ganz Tradaris.
Schwarze Tränen
Seit Ilva zu den Blutmagiern gehört, die versuchen, die Bevölkerung von Tradaris von ihren Unterdrückern zu befreien, ist ihr Leben nicht unkomplizierter geworden. Sie muss nicht nur lernen, ihre Fähigkeiten richtig einzusetzen, sondern sich außerdem mit ihren neuen Verbündeten arrangieren. Dass sie dabei unerwartete Gefühle für ihren Mentor Filias entwickelt, stellt sich als ebenso verwirrend wie problematisch heraus. Denn auch die Flammenwerferin Elvine hat ein Auge auf ihn geworfen. Wird es der ungleichen Truppe gelingen, sich gegen ihre Unterdrücker zur formieren? Die Zeit drängt, denn ihre Untergrundbewegung ist nicht unbemerkt geblieben und die Gegenseite holt bereits zum Schlag aus.
Ein ungeheuerliches Mädchen
Ruby ist anders. Sie lächelt, ist freundlich, und sie stellt zu viele Fragen. Fragen, die niemand hören will und die den Frieden ihrer Heimat stören. Als schließlich ein großes Unglück über ihr Dorf kommt, sind sich alle einig: Ruby muss den Zorn der großen Magierin erweckt haben, und ihr als Opfer dargebracht werden. Allein und von sämtlichen Freunden verlassen, wird sie in den großen Wald geschickt - den niemals ein Dorfbewohner betreten hat - um sich auf die Reise zur großen Magierin zu machen. Aber diese Reise ist voller Gefahren, denn im Wald lebt ein Ungeheuer, das keine Gnade kennt. Ruby trifft auf ihrem Weg auf allerlei seltsame Menschen, Tiere und Begebenheiten – ein Ungeheuer ist nicht darunter. Stattdessen lernt sie den jungen Lu kennen, der angeblich schon immer im Wald gelebt hat, und ihr mehr als einmal die Augen öffnet. Plötzlich ist sich Ruby nicht mehr so sicher, ob ihre Reise wirklich gerechtfertigt ist und ob das Ungeheuer, das alle so sehr fürchten, womöglich ganz anderer Natur ist.
Schwarzgemalt
Jeder weiß es und niemand scheut sich, es auszusprechen: Tristen Lang aus dem Dachgeschoss ist ein depressiver Maler, der in seiner eigenen Welt lebt. Einzig Tristen weiß nichts von seiner Depression. Er spricht mit keinem, ja okay, und die meiste Zeit verstört ihn das Verhalten seiner Mitmenschen. Aber das ist für ihn nicht von Belang, solange er malen und zeichnen kann. Seine Welt besteht aus Pinselstrichen, aus zarten, stürmischen, hellen und dunklen. Was in der Welt der anderen geschieht, nimmt er kaum wahr. Als allerdings eines Tages eine junge Kommissarin vor seiner Wohnungstür steht, weil sich in seinem Bezirk vermehrt mysteriöse Todesfälle ereignet haben, wird er erbarmungslos in eine Realität geholt, die er niemals kennen wollte…